Info und Termine April 2016
Termine und Anregungen im April
09.04.2016
Liebe Leser,
es gibt wieder einen neuen Workshoptermin in Theater- und Bewegungs-Improvisation am 30.4.16. in Dießen am Ammersee.
Zusätzlich sende ich Ihnen meine Gedanken zur Anekdote des Monats inkl. Übung.
Falls Sie mir Ihre Erfahrungen mit dem Thema der Übung mitteilen möchten, freue ich mich über Ihr Feedback.
Viel Freude dabei und herzliche Grüße,
Workshop: Improvisation - das Spiel mit dem Moment
Samstag, 30.04.2016 von 14 - 17 Uhr in Dießen am Ammersee
Impro ist wie das Leben selbst - man weiß nie was kommt … aber wenn wir neugierig bleiben können wir uns selbst erfahren, uns selbst überraschen, über uns hinauswachsen, uns lebendig erleben, Spaß haben und all das mit anderen teilen. In diesem Training für Improvisation und Körpertheater arbeiten wir mit spielerischen Elementen aus den Bereichen Theater, Bewegung, Tanz und Stimme. ...
Weiterlesen, Info und Anmeldung: VHS Dießen
Ort: VHS Raum, Baumschulweg, Mehrzweckhalle, Dießen am Ammersee
Anekdote und Übung des Monats:
Neulich kaufte ich eine Tafel Schokolade, auf der folgender Spruch stand:
„Ich hab zwar keine Lösung …. bewundere aber das Problem!“
Auf den ersten Eindruck wirkt der Spruch lustig, weil er unsere Erwartungen durchbricht, so ist das Gesetz der Komik. Auf den zweiten Blick allerdings steckt viel Weisheit darin. Wenn wir Lösungen suchen, sind wir häufig so damit beschäftigt Erklärungen zu finden und ein Ziel zu erreichen, dass uns andere Ideen dazu gar nicht in den Sinn kommen. Wenn wir etwas bewundern, also betrachten, neugierig schauen, offen sind, was dieses Etwas uns wohl zeigen mag, womit es uns überraschen möchte, desto lebendiger werden wir. Warum ist das so? Wenn wir eine Lösung suchen, sind wir meistens mit Denken beschäftigt. Es soll etwas Logisches, Greifbares, Gutes, Korrektes, Richtiges dabei herauskommen, etwas das evtl. auch unsere Erwartungen erfüllt. Unser Fokus ist eng, Neues wird wohl kaum in unseren Sinn kommen. Wir haben den Wunsch das Problem unter Kontrolle zu haben. Wenn wir hingegen etwas bewundern und neugierig sind, dann haben wir zunächst einmal keine feste Vorstellung davon, was wir da sehen. Wir etikettieren das Etwas nicht gleich mit „gut“ oder „schlecht“. Das heisst unsere Sinne werden ganz wach, wir sind aufmerksam, achtsam, interessiert, wir staunen, wir sind offen uns vom Leben etwas zeigen zu lassen. Denken wir einmal darüber nach, wie häufig wir die Dinge in unserem Leben sofort einordnen: „Das kenn ich, das ist so und so, das lass ich mir von jemandem erklären, der sich damit auskennt“ usw. Und wenn wir es dann eingeordnet haben, legen wir uns dazu eine Haltung an. Wir geben ein Urteil ab: „Soetwas finde ich gut, schlecht, mag ich, mag ich nicht, sollte man nicht machen, sollte man unbedingt machen, geht gar nicht, das ist das einzig Wahre“ usw.. Wenn wir in dieser Haltung bleiben, dreht sich die Welt um alles, was wir bisher kennen und wir ordnen alles Neue entsprechend ein. Wenn wir uns aber erlauben, nicht alles zu wissen, es zu erforschen, überraschen wir uns vielleicht selbst. Wir entdecken neue Dinge, an die wir im Traum nicht gedacht hätten. Das gilt auch insbesondere für die Selbstbetrachtung und wie wir andere Menschen betrachten. Ein Problem, eine Aufgabe, ein Thema, einen Menschen, sich selbst nicht lösungsorientiert zu behandeln, sondern mit Neugier zu betrachten, oder gar mit Bewunderung - welches auch eine Wertschätzung für die Einzigartigkeit des „Problems“ beschreibt, kann Stress rausnehmen etwas erreichen zu müssen.
Was hat das mit Impro zu tun?
Genau diese Art beschreibt die Grundhaltung, die wir beim Improvisieren haben. Wir können Körperhaltungen, Bewegungen, Gesten, Sprache, Laute, Szenen, Interaktionen, den Spielpartner und uns selbst immer wieder neu entdecken, da wir mit keiner festgefahren Meinung oder mit dem Gedanken an ein optimales Ergebnis an die Sache herangehen. Folglich lassen wir uns berühren vom Leben, vom Zauber des Momentes und das in einem geschützten Rahmen. Beim Improvisieren können wir diese Fähigkeit trainieren.
Neugierig zu sein ist eine wichtige Ressource im Leben. Durch Neuger entdecken Wissenschaftler neue Gesetzmäßigkeiten und das Kind entdeckt die Welt und neue Fähigkeiten fürs Leben.
Übung zur Neugier:
Das Frühjahr eignet sich sehr gut für diese Übung, denn überall sprießt es und entstehen neue Formen in der Natur. Gehen Sie spazieren und betrachten Sie ein Blatt, eine Blüte, ein Holz, ein Tier, einen Stein, oder was auch immer Sie auf dem Weg antreffen, so als wenn sie es noch nie in ihrem Leben gesehen hätten. Tun Sie so, als hätten Sie keine Ahnung was das ist. Betrachten Sie ganz genau die Zeichnung, die Falten, die Farben, die Oberfläche, die Form, die Rundungen, die Kanten, vielleicht sogar den Geruch oder den Geschmack (wenn es sich um etwas essbares handelt). Lassen Sie sich für die Übung ruhig 10-15 min Zeit. Vielleicht erscheint Ihnen die Übung zunächst langweilig. Wir sind den ganzen Tag so beschäftigt effektiv zu sein, dass es zunächst etwas Übung braucht, sich darauf einzulassen. Wenn sie sich aber erlauben Millimeter für Millimeter zu betrachten, öffnet sich ein Raum von Präsenz und Stille. Beobachten Sie nach der Übung, wie Sie sich jetzt erleben, auf der geistigen, emotionalen und körperlichen Ebene, in Bezug auf Ihre Sinne, wie Sie ihre Umgebung wahrnehmen, wie Ihr Gefühl von Zeit ist. Falls Sie mit einer anderen Person unterwegs sind, beobachten Sie den Kontakt, die Verbindung zwischen Ihnen.
Viel Spaß!
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